Wirbelgleiten – Gleitwirbel (Spondylolisthesis)

Was ist eine Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)?

Unter Spondylolisthese versteht man das Wirbelgleiten des oben liegenden Wirbelkörpers im Verhältnis zu dem darunter liegenden. Dieser kann nach vorne (Anterolisthese) oder nach hinten gleiten (Retrolisthese).

Wie entsteht Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)?

Die häufigste Ursache für ein Wirbelgleiten ist eine Spondylolyse. Mit Spondylolyse bezeichnet man einen Spalt zwischen dem oberen und unteren Gelenkfortsatz im Wirbelbogen
Die Ursachen hierfür können angeboren (Dysplasie, Spina bifida) oder durch Knochenbrüche, Ermüdungsfrakturen, postoperativ, pathologisch oder degenerativ erworben sein.
Durch die Instabilität des Wirbels kommt es meist zum Wirbelgleiten (Spondylolisthesis). Der Wirbelkörper gleitet dann nach vorne und erzeugt Beschwerden. Eine Spondylolyse muss aber nicht immer schmerzhaft sein.

Wie macht sich Wirbelgleiten bemerkbar?

Bei Patienten mit einer Spondylolyse zeigt sich eine erhöhte Beweglichkeit im betroffenen Segment. Die sich dadurch geänderte Biomechanik führt zu einem asymmetrischen Wachstum der Grund- und Deckplatte der Wirbelkörper und zu einer allmählichen Verschiebung bzw. Verkippung des oberen Wirbelkörpers gegenüber dem darunter liegendem. Am häufigsten findet sich die Spondylolyse im Bewegungssegment L5/S1 (82 %), gefolgt vom Bewegungssegment L4 / L5 (11%)

 

Lumbale Spinalkanalstenose

„Lumbal“ bedeutet im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) und „Stenose“ bedeutet Enge. Die lumbale Spinalkanalstenose ist also eine Enge im Wirbelsäulenkanal (Spinalkanal) im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS).

Der Spinalkanal wird durch die knöchernen Wirbelbögen und zwischen den Bögen gespannte flächige Bänder gebildet. Der so entstehende Kanal beherbergt das Rückenmark. Das Rückenmark entlässt auf Höhe eines jeden Wirbelkörpers jeweils rechts und links einen Spinalnerven, der durch den Austrittskanal seitlich die Wirbelsäule verlässt und dann verflochten mit anderen Nervenwurzeln zu einem dicken Nerven wird und als Nervus ischiadicus oder Nervus femoralis in die Beine zieht.

 

Wie entsteht eine Spinalkanalstenose?

Die Enge im Wirbelkanal entsteht meist durch Alterungsprozesse der Wirbelgelenke und der Bandscheibe. Es kommt zu einer Verdickung der Gelenkkapsel der kleinen Wirbelgelenke mit ggf. knöchernen Randanbauten und einer Vorwölbung der Bandscheibe in Richtung Wirbelkanal. Dadurch entsteht eine Verschlechterung der Durchblutungssituation für das Rückenmark und die Spinalnerven. Diese Enge wird verstärkt durch ein verstärktes Hohlkreuz bei längeren Gehstrecken. Man unterscheidet eine periphere (meist nur ein Bein betroffen) von einer zentralen Stenose (meist beide Beine betroffen).

 

Welche Beschwerden macht eine lumbale Spinalkanalstenose?

Die typischen Beschwerden eines Patienten mit einer lumbalen Spinalkanalstenose werden als Claudicatio spinalis beschrieben. Der Patient berichtet über Schmerzen im Bereich der Beine, die bei längeren Gehstrecken zunehmen und den Patienten schließlich zwingen anzuhalten und sich zu setzen (gehstreckenabhängiger Beinschmerz). Die Beinschmerzen treten einseitig oder beidseitig auf, Kreuzschmerzen gehören nicht unbedingt dazu. Sollte nur ein Kreuzschmerz ohne Beinschmerzen geschildert werden, auch wenn er mit der Gehstrecke zunimmt, steht er nur sehr selten mit einer Stenose in Zusammenhang.

Der Patient wird sich eine Bank suchen und sich mit vorgebeugtem Oberkörper hinsetzen. Hierdurch wird die Enge etwas reduziert und die damit verbesserte Durchblutung führt zu einem schnellen Abklingen der Beinschmerzen und ggf. auch der Kreuzschmerzen. Im Anschluss kann er wieder eine Gehstrecke bewältigen, bis die Symptomatik erneut auftritt und sich der Vorgang wiederholt. Beim Fahren mit dem Fahrrad besteht schon durch den erhöhten Sitz und die Vorneigung des Oberkörpers mit den Händen am Lenker ein geringer ausgeprägtes Hohlkreuz und die Beinschmerzen treten nicht auf.

 

Leiden Sie unter Wirbelgleiten – Gleitwirbel (Spondylolisthesis)? Dann informieren Sie sich über die medizinische Trainingstheraphie nach Dr. Alfen.